Oktober 08

Endlich: Arbeitsverbot im neuen Haus – die Dämmschicht und der Estrich wurden aufgebracht und wir dürfen 4 Wochen nicht ins Haus. Was nicht bedeutet, dass uns fad wird, denn Stall, Geräte- und Schafhütte müssen aufgestellt, Außenisolierung angebracht werden. Das herrliche Wetter nützen wir intensiv. Freizeit nur stundenweise – Wochenende? Was ist das?
Einjahresjubiläum für Gerhards Abstinenz von der Firma! Fazit: körperlich topfit, gesunde 15 kg abgenommen, alle seine Berufstalente werden voll genützt in unserem neuen selbstbestimmten Leben; von Mechaniker, Bauer, Tierbetreuer, Maurer, Tischler bis Palatschinkenkoch.
Im Garten laufen die Herbstarbeiten an: abernten der letzten Kohlrabi-, Paradeiser-, Rübenpflanzen (die Hasen freuen sich riesig), letzter Grasschnitt (für alle Viecher ein Hochgenuss), Nussernte täglich ein Kübel voll (die behalten wir uns selber). Die Exoten wollen noch ein paar Sonnentage: Litschibeere,
Erdbeerspinat, Topinambur, Ingwer, Zuckerkraut, Zitronengras, Süsskartoffel. Im Allgemeinen sind wir mit der heurigen Ernte mehr als zufrieden; besonders Erdäpfel kann ich bei einer Vermehrungsrate von 1:10 allen Börsianern wärmstens empfehlen...

Die Gänse mussten jetzt doch eingezäunt werden: lautes Schreien und Pfauchen bei jedem Auto, Menschen und Vogerl im Umkreis konnten wir den Nachbarn nicht mehr zumuten. Gustav&Gundi haben jetzt ihre Wiese hinterm Haus und müssen sich und uns nicht ständig verteidigen. Meine Hibiskussträucher können jetzt auch in Ruhe weiterwachsen;-) Stefanie, du kannst uns wieder besuchen kommen!

Vorsichtig können wir am frischen Estrich einen Rundgang in unserem Haus schon wagen – fantastisches Gefühl: Fenster bis zum Boden

(Fensterputzen wird sicher mein neues Hobby, besonders da fast alle Fenster nicht zu öffnen sind und von außen geputzt werden müssen!) und die Aussicht bis zur Burg Güssing! Ein paar Wochen wird es schon dauern, bis wir mit dem Fliesenlegen anfangen können. Aber sobald ein Klo und ein Bett Platz haben, werden wir provisorisch siedeln. Das stündliche Holzheizen im alten Haus wäre neben den Bauarbeiten gar nicht möglich und im neuen Haus heizt uns mühelos hauptsächlich die Sonne und die Erdwärme mithilfe einer kontrollierten Wohnraumlüftung – sparsam und am letzten technischen Stand. Die Super-Isolierung der Holzriegelwände macht unseres zu einem Niedrigstenergiehaus. Der Umzug aus dem alten Bauernhaus wird sich langsam vollziehen, bis zum Sommer könnten wir es dann als Ferienhaus vermieten. Langfristig wollen/müssen wir es natürlich wieder verkaufen; als Sommer/Wochenendhaus mit Bauernhof-Flair bestens geeignet!