Dezember 08

Wir haben eine Heizung!!! Sie läuft und läuft, aber mit ihren 1,4kW schafft sie es halt nicht so schnell behagliche Wärme im Haus zu verbreiten. Dafür kann sie uns langfristig extrem sparsam Wärme erhalten. In ein paar Tagen soll das Haus auf Wohntemperatur gebracht sein und dann kann uns fast nichts mehr davon abhalten, das Klappbett im Neubau aufzubauen.
Die beiden Schafe haben sich schon gut eingewöhnt und gemächlich mit ihrer Grasmäharbeit begonnen. Alle anderen Tiere warten noch geduldig auf die Übersiedlung: Hühner sind noch extrem legefreudig, Hasen fressfreudig und die Gänse neugierig bis zur Zerstörung: alles wird angeknabbert – von Himbeerstauden bis Plastiksessel. (Gänse- oder Menschenzäune am neuen Grund mit der frischen Bepflanzung muss ich mir noch gut überlegen.) Ob sie nun wirklich ein Pärchen sind, haben wir übrigens noch immer nicht bestätigen können. Der Beweis wird im Frühjahr erbracht werden, wenn eine Gans Eier zu legen beginnt – oder beide – oder eben keine!
Die Aussicht auf eine neuerliche Übersiedlung (meine 15. oder so) macht mich ein bissl wehmütig: o.k., wir haben hier hin und wieder Strassen- und Hundelärm, aber die netten Nachbarn, jederzeit zu einem Tratscherl am Zaun oder auf der Gasse aufgelegt, werden mir in der neuen Einsamkeit in St. Michael schon fehlen. (Ja, als wir noch in der Siedlung in NÖ gewohnt haben, hab ich mir diese Einsamkeit oft, wie nichts auf der Welt, gewünscht!) So habe ich begonnen, die alten Geschichten von den BurgenländerInnen hier aufzuschreiben – sonst werden sie vielleicht bald vergessen! Für mich als Stadtkind, in Graz aufgewachsen, klingen viele dieser Erzählungen wie aus einer anderen Welt. Nachzulesen im neuen, ständig wachsenden Kapitel „Wias friacha war“.
NEU:
Die Toni ist weg! Sie wurde am Montag noch beim Wirt’n gesehen, wir haben sie eingefangen aber am Mittwoch war sie dann endgültig verschwunden – spurlos. Keine Anzeichen von Kampf mit dem Fuchs o.ä. Wir sind schon sehr traurig, denn sie war auch eine ganz Brave: fast täglich ein Ei gelegt. Daraufhin haben wir dann gleich alle Tiere übersiedelt. Sie haben sich scheinbar gut eingewöhnt, besonders Hasen und Hühner freuen sich über ihr neues Revier, das es ausgiebig zu beschnuppern bzw. zerpecken gilt. Gustav&Gundi sind ein bissl beleidigt, weil sie wieder einen Zaun gekriegt haben. Es ist doch (auch) zu eurer eigenen Sicherheit! Zu melden gibt’s für die Gänse auf der einsamen Wiese jedenfalls nix mehr: keine Autos, Fremden oder Hunde. Hin und wieder ein Habicht über ihnen, dann legen sie beide die Köpfe schief, um ganz genau zu beobachten und abzuwägen, wie gefährlich die Bedrohung ist. Das nasse Wetter und der Gatsch machen uns allen zu schaffen. Dieser Lehm klebt – besonders an Schuhsohlen, Hendl- und Gänsefüßen. Die Armen! Haben es wirklich schwer mit dem Extra-Gewicht an den Watschelfüßen!
Unser Adventkalender war heuer ein Umzugskalender – ist sich genau mit der Übersiedlung unseres Ausziehsofas ausgegangen und so leben wir z.Z. im Wohnklo mit Dusche.
Zu Weihnachten gab’s heuer so viele Packerln! Genau 110 – von IKEA zum Küchenbasteln! Welche Freude, und nach 5 Tagen steht und funktioniert schon das Wichtigste – und sie ist so schön wie wir’s wollten...
Nach dem Verlust von Huhn Toni haben uns die Holzers zum Trost einen Hahn geschenkt: Anton. Er hält seinen kleinen 4-köpfigen Harem ganz toll zusammen: die Mädls haben ihn vom ersten Augenblick an akzeptiert und bewundert. Sie bleiben jetzt immer brav zusammen und laufen gleich zu ihm wenn er gluckst und für sie einen Leckerbissen gefunden hat. Ja, krähen kann er auch: ab viertel fünf hören wir ihn durch die Dreifachverglasung. Die Gänse neben ihm denken sich auch ihren Teil und schreien aus Sympathie/Schreck/Angst laut mit. Wie gut, dass es sonst niemand hören kann. Der Grundstein für die Bremer Stadtmusikanten wäre gelegt. What next?

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